Heul Doch! mau mau

Wenn geheult und gejammert wird, dann muss es nicht unbedingt um Zwiebeln gehen. Aber in diesem wunderbaren Absacker aus dem Hause Ravensburger eignen sich die Zwiebeln hervorragend, um als Vorwand für das ständige Geheule und Gejammere der Mitspieler zu dienen.
Wer MauMau kennt, was hoffentlich jeder von Euch tut, hat die Regeln sofort begriffen.
Wie bei MauMau darf immer nur die selbe Farbe oder Zahl auf den Stapel gelegt werden. Allerdings hat bei diesem Spiel jeder seinen eigenen Stapel, den es gilt so voll wie möglich mit den höchsten Kartenwerten zu bekommen, denn am Ende wird gezählt, alle Zahlenwerte einfach zusammenzählen.

Das klingt einfach, wenn da nicht die Mitspieler mit ihren Stapeln wären. Denn wenn eine Karte bei einem der zwei Nachbarn mit Farbe oder Zahl passt, dann muss man dort seine geliebte und wertvolle Karte auf den Stapel des Gegners spielen. Und ja, da kann man es sich denken, das Geheule geht los. „Immer muss ich meine Karten verschenken“, „Warum habt Ihr die Karten liegen, die ich in der Hand habe?“ oder schlicht sowas wie .. „Na, dann nimm sie doch und werd glücklich damit.“

Wenn man dann total verdrossen ist und gar nichts mehr verschenken will, kann man immer eine Karte auch verdeckt auf seinen eigenen Stapel legen. Doch nicht nur dass diese „falschen“ Karten im eigenen Stapel keine Punkte bringen, Nein, am Ende des Spiels zählt man diese umgedrehten Karten und alle Karten mit dieser Zahl (die Anzahl an umgedrehten Karten) zählen nicht mehr mit zu den mühsam erarbeiteten Punkten. Also um so mehr man davon hat, um so tragischer ist die Endabrechnung, außer man war so geschickt und hat nicht eine Karte dieses Wertes gesammelt. Doch das kann ich Euch sagen ist schwer, allein sich zu merken wie viele umgedrehte Zwiebeln man hat ist in dem turbulenten Absacker nicht ganz einfach.

Bei meinem ersten Blick auf dieses Spiel war ich skeptisch, „Wie, was ein MauMau? Aus dem Alter bin ich raus!“, aber spätestens nach meiner 10. Partie stellte ich fest, dass mir und meinen Mitspielern das Spiel immer wieder Spaß macht. Ausserdem stellte ich fest, dass es nicht an dem sinnvollerweise dem Spiel beigelegten Taschentuch liegen wird, als vielmehr an dem Stimmungshoch und -nieder. Liegt es an dem Gefühl mal was zu Gönnen oder lieber nichts Gönnen zu können? Oder ist es die Freude darüber auch mal was passendes auf den eigenen Stapel zu legen? Aber vielleicht ist es die Schadensfreude wenn jemand wieder was verschenken muss? Nein das hoffe ich doch nicht.

Es freut mich auf jeden Fall sehr, dieses emotionale Spiel für Euch alle in der BrettspielWelt zu haben und bin überzeugt ihr werdet damit viel zu heulen haben. Und ja es macht ehrlich auch mal Spaß ungezwungen rumheulen zu können.

Die kompletten Regeln zu dem Spiel findet ihr auf den Webseiten von Ravensburger. Online ist ist es schon für ca. 9,99 € verfügbar.