Spielbesprechung: Pandemie – Auf Messers Schneide!

Pandemie Erweiterung CoverPandemie ist sicherlich einer der Überraschungserfolge des laufenden Jahres. Es hat schon verschiedenste Preise verliehen bekommen und ist bei den Spielern am Tisch und in der BrettspielWelt sehr beliebt. Seit der Messe gibt es die erste Erweiterung „Auf Messers Schneide!“, die das Originalspielkonzept erweitert und variiert. Einen ersten Ausblick gab es im BrettspielWelt-Magazin schon zuvor und erste Teile sind in der Brettspielwelt spielbar.
Die Erweiterung besteht aus vier Modulen. Die meisten Module machen das Spiel spürbar schwerer, so dass selbst erfahrene Spieler geneigt sein werden, bei Hinzufügen eines Moduls (oder gar mehrerer Module) den Schwierigkeitsgrad anzupassen und weniger Epidemien als sonst zu verwenden.

1.    Neue Rollen und Ereignisse

Die neuen Rollen und Ereignisse dienen eher der Abwechslung  und der Variation des Spiels. Durch die sechs neuen Rollen bietet sich den Spielern eine erheblich größere Abwechslung und natürlich auch eine größere Anzahl an Rollenkombinationen. So ist keine Partie wie die vorherige. Auch die zusätzlichen Ereignisse führen zu mehr und anderen Möglichkeiten. Konnte man sich bisher darauf verlassen, dass bestimmte Ereignisse im Laufe des Spiels auf jeden Fall kamen, wird jetzt nur noch ein Teil der Ereignisse in den Stapel gemischt und die Ereignisse werden zu echten Ereignissen, die nicht mehr vorherplanbar sind. Wer das alte Maß an Planbarkeit behalten will, kann natürlich zufällig Ereignisse auswählen und sich diese vor dem Hineinmischen anschauen.

2.    Virulenter Stamm

In diesem Modul werden die herkömmlichen Epidemie-Karten durch eine Auswahl neuer Epidemie-Karten ersetzt. Während der ersten Epidemie wird der virulente Stamm ermittelt und fortan gilt diese Farbe als virulenter Stamm. Als Ersatz für die normalen Epidemiekarten kommen jetzt besondere Karten in Spiel, die zusätzlich zum bisherigen Effekt auch noch besonderen Einfluss auf den virulenten Stamm haben. Der Einfluss variiert von Karte zu Karte. Insgesamt gibt es acht verschiedene Karten, die aber natürlich nicht alle gleichzeitig zum Einsatz kommen. Auch dies führt natürlich zu Überraschungseffekten, weil man nie weiß, welche der speziellen Epidemiekarten im Spiel ist. Alle neuen Epidemiekarten erschweren das Spiel spürbar, da der virulente Stamm ziemlich hartnäckig werden kann. Zusätzlich muss der Spieler entscheiden, ob er sich zuerst auf die Ausrottung des virulenten Stammes konzentriert oder eben seine bisherigen Pläne weiter verfolgt.

3.    Mutation

Eine Pandemie-Partie mit Mutation erkennt man auf den ersten Blick an der fünften Seuchenart mit lila Pöppeln. Diese zusätzliche Seuche ist nicht von Beginn an im Spiel, kann sich dafür aber auf drei verschiedenen Wegen ausbreiten. So entwickelt sie eine ganz eigene Dynamik, die für die Seuchenbekämpfer fatal enden kann. Hinzu kommt noch, dass es von den lila Pöppeln nur halb so viele gibt und folglich viel vorsichtiger agiert werden muss. Denn schließlich ist eine Partie verloren, sobald eine Farbe der Seuchenpöppel ausgeht. Besonders erwähnenswert sind die Mutationsereignisse. Dies sind Ereigniskarten, die zu einer höheren Bedrohung durch die lila Seuche führen. Diese drei Ereigniskarten werden in den Städtenachziehstapel der Spieler gemischt, so dass neben den Epidemien hier auch noch weiteres Ungemach droht.

4.    Bioterrorist

Das letzte Modul, der Bioterrorist, ist mit Sicherheit die stärkste Abwandlung des ursprünglichen Pandemie-Konzeptes. Dies erkennt man schon daran, dass das Spiel bei Verwendung dieses Moduls nicht mehr vollständig kooperativ ist. Stattdessen wird ein Spieler auserkoren, der als Bioterrorist gegen alle anderen Spieler spielt. Er bewegt sich unsichtbar über die Karte und verbreitet die lila Seuche. Die Spieler hingegen müssen neben den normalen Aufgaben (des klassischen Pandemie) auch noch die lila Seuche des Terroristen bekämpfen. Wenn der Terrorist zu lästig wird, besteht die Möglichkeit ihn zu fangen, was aber nie von langer Dauer ist, da er sich einfach wieder befreien kann. Sinnvoll kann  dies trotzdem sein, da der Terrorist alle Handkarten verliert und auch mindestens eine ganze Runde braucht, um die Freiheit zu erlangen. Das Spielprinzip erinnert stark an den Klassiker Scotland Yard. Auch hier gibt es einen Block, auf dem der Einzelspieler seine Züge aufschreibt. Allerdings gibt es einen großen Unterschied zu Scotland Yard: bei Pandemie ist diese Suche nur Nebensache und läuft parallel zur ganz normalen Partie ab. Naturgemäß verändert sich der Charakter des Spiels durch diese Zusatzrolle. Leider gilt dies auch für die Spieldauer. Dadurch dass normale Spieler und Bioterrorist immer abwechselnd ziehen, hat sich bei unseren Testpartien die Spieldauer fast verdoppelt. Deshalb ist einiges an Durchhaltevermögen gefragt.

Fazit

Auf Messers Schneide! bietet, wie es bei modernen Erweiterungen zum guten Ton gehört, mehrere Module. Dies bietet den Spielern die Auswahl, welches Modul sie gerne spielen oder gar eine Kombination daraus. Der allgemein steigende Schwierigkeitsgrad in Zusammenarbeit mit dem schon zuvor gut dosierbaren Schwierigkeitsgrad ermöglicht den erfahrenen Spielern wieder Schwung in ihre Partien zu bringen und mit neuem Elan die Welt zu retten.
Die neuen Rollenkarten und Ereignisse sind erfrischend und reizen alleine schon zu neuem Spielen und Probieren. Die beiden Module Virulenter Stamm und Mutation hingegen verändern das Spiel stark genug, um auch langfristig für Abwechslung zu sorgen.
Das Modul Bioterrorist ist mit Sicherheit eine schöne Abwechslung und jeder Besitzer des Doppelpacks sollte es zumindest ausprobieren. Ob es die gleiche Langzeitmotivation wie das restliche Spiel hat oder dem Einzelnen, so wie uns, zu lange dauert, muss jeder für sich selbst herausfinden.
Das alles wird davon abgerundet, dass die maximale Spielerzahl um einen Spieler erhöht wurde und alle bisherigen Karten erneut mit im Paket sind. So gibt es keine farblichen Unterschiede auf den Rückseiten, wie bei einigen anderen Spielern. Für amüsiertes Schmunzeln hat die zusätzliche Dreingabe der Plastik-Petrischalen geführt, in der man fortan stilecht seine Seuchenpöppel lagern kann.
Alles in allem führt meiner Meinung nach kein Weg an dieser Erweiterung vorbei. Wer Pandemie gerne spielt, wird viel Neues finden. Wer sich vielleicht inzwischen an Pandemie sattgespielt hat, erhält neue Impulse und wird seinen Spaß an diesem tollen Spiel wiederfinden.

Eine Anmerkung habe ich noch für alle, die sehnlich auf weitere Module der Erweiterung in der BrettspielWelt warten: das nächste Modul in der BSW wird Mutation sein.

10 Jahre BrettspielWelt

portalEs ist soweit !!!  Seit 10 Jahren schreibt die BrettspielWelt ihre Spieldaten in eine Datenbank und wir haben das Datum mal als Geburtsdatum (23.11.1999) auserkoren.

Wann die BrettspielWelt ihre genaue Geburtsstunde hatte, weiss heute leider keiner mehr genau. Das erste Spiel war irgendwann im Juli ca. ein Jahr davor:

siedler
Eines Abends treffen sich drei Freunde zusammen im Internet.
„Vuxy, SirC und ARMistice“Vuxy betritt den Chat.
SirC betritt den Chat.
SirC uebernimmt die Farbe ‚weiss‘
SirC (weiss): alles beim alten (:
SirC (weiss): Vuxy: bist das du liss ?
Vuxy: alex willst Du mal ziehen
SirC (weiss): JA!
SirC (weiss): scheisse ..
Vuxy: hy SirC. how do you do
SirC (weiss): naja .. aber wir werden uns jetzt eine flasche wein goennen (Ö.
SirC (weiss): idogut
ARMistice betritt den Chat.
SirC (weiss): hiya
ARMistice: Hiho !
SirC (weiss): hollari
Vuxy: Wer seid ihr?
ARMistice: Mist .. ich muss immer scrollen
SirC (weiss): Ich bin weiss
… wer mehr lesen will kann hier den vollstaendigen chatlog lesen.

Die ersten Zeilen, die in der „BrettspielWelt“ gechattet wurden, und der erste Versuch, ein Siedler von Catan online zu spielen, endete leider mit einigen Fehlern, die das Spiel „unbeendbar“ machten.

Die Fehler waren schnell beseitigt, es wurde versucht ein Kontakt mit dem Kosmos Verlag aufzubauen, und bald kamen die ersten Spieler einfach von irgendwoher aus dem Internet: Amino, Bloody, Linguist, Alzuko,nic usw.

Ja und die erste Rundmail ward verschickt und sie ging  an 34 (!) Leute:

Hallo Siedler Fans,

Es ist endlich soweit dass man mal die neue version testen kann,
ja ich sagte testen es ist immer noch nicht das goldene vom ei
aber es wird besser, wenn man mich fraegt. (Naja muss ich ja
sagen) Ich wuerde mich freuen, wenn ihr euch die mal anschauen
koenntet und mir eure meinung dazu sagt. Wenn es gefaellt, dann
weiss ich dass es sich lohnt daran weiterzuarbeiten. Also bitte
sagt mir bescheid, auch kritik und verbesserungsvorschlaege lese
ich sehr gerne und werde ich versuchen zu erfuellen. Ihr seid mein
antrieb zum weiterentwickeln.

Also los, auf zu einer netten partie siedler, in einer „schoenen“(?)
umgebung mit euch als freundliche mitspieler.

http://www.lrz.de/~zbiek/SiedlerWelt/

Wenn gar nichts geht, habt bitte verstaendniss und berichtet mir,
mit was ihr probleme hattet. Und bedenkt, es steckt alles noch sehr
in den kinderschuhen 8).

:wuenscht euch viel spass und natuerlich auch viele siege.

Bis dann…
Alex (aka ARMistice)

Damals wurden die Ergebnisse der Spiele in eine Textdatei geschrieben,  der Schritt zur Datenbank erfolgte endlich  an unserem Geburtstag,  dem 23.11.1999 !

Dort wurde das erste Spiel gespeichert und endete:

PeterKa: 10 Punkte, Alzuko: 8 Punkte, battle: 5 Punkte.

Nachdem man sich dem Jahr 2000  näherte und jeder nur noch von dem „Millennium“ sprach .. machte ich mich an meine, zugegeben nicht sehr durchdachte, „Arbeit“ der Neugestaltung. Das „Millennium Gate“ ward geboren. (Die Webseite von damals hab ich rekonstruiert und man kann sie sich wieder anschauen)

Wenn man das Damals mit dem Heute vergleicht, so spielten im ganzen Jahr 2000 genau 726 verschiedene Spieler. Gestern abend dagegen waren mit über 2000 Spielern fast dreimal soviele Spieler gleichzeitig online.

Insgesamt haben bis heute über 178000 verschiedene Nutzer mehr als 70 Millionen Spiele beendet. Die Wachstumskurve zeigt dabei weiter nach oben: In den knapp 11 Monaten des laufenden Jahres haben bereits über 68000 verschiedene Spieler gespielt.

Wir hoffen, dass die nächsten 10 Jahre genauso erfolgreich werden wie die ersten 10.

Happy Birthday Brettspielwelt! 🙂

Neues Treff-Tool

„Wir werden in eine wunderschöne (Brettspiel)Welt gelassen, treffen uns hier, stellen uns einander vor – und gehen zusammen ein Weilchen weiter. Dann verlieren wir einander und verschwinden ebenso plötzlich und unerklärlich, wie wir gekommen sind.“

„Sofies Welt“- Jostein Gaarder (*1952)
norwegischer Schriftsteller und Philosoph

gather2Es wird immer komfortabler und unkomplizierter, Partner für ein Spiel zu finden. Ein neues Tool, das dem User ermöglicht, Spielpartner zu finden in einer,  ganz auf den persönlichen Wunsch zurechtgeschneiderten Art, kommt nun in die BSW. ( Die Betonung liegt auf  Spiel *g*.)

Stellt euch einfach vor, ihr steht vor einer Pinwand und könnt dort einen Zettel befestigen, auf dem ihr nicht nur das gewünschte Spiel, sondern auch die Anzahl der Mitspieler, den Schwierigkeitsgrad (Newbie, Experte o.ä.), sondern auch ob nur englisch- oder deutschsprachig (oder beides) notiert. Andere User stehen nun auch davor und schauen sich die Zettelchen an, nehmen Kontakt auf und schon ist der gewünschte Treff zustande gekommen.

Nun, in der virtuellen Welt brauchen wir natürlich keine Zettel, wir machen das mit dem neuen Tool in der Werkzeugleiste. Eine genaue Anleitung dazu findet ihr hier.

Das Ding wirkt Wunder! 🙂 Nicht nur, dass man es aktivieren und deaktivieren kann, je nachdem ob man es gerade nutzen will, es stellt auch fest, ob man inzwischen in einem anderen Spiel steckt oder gelangweilt irgendwo rumhängt. Bis zu 3 Spiele kann man auf diese Art „posten“ und sobald ein Kontakt zustande kommt, setzt das Tool die User, die sich gefunden haben, in den nächsten freien Raum an den Spieltisch. Man kann auch in einer kurzen Zeitspanne ablehnen oder zusagen, ob man in dieser Runde spielen will. Geht es irgendwie einfacher und komfortabler? Ich glaube nicht.

Natürlich lebt das Ganze davon, dass es von vielen Usern benutzt wird, daher kann ich euch allen nur empfehlen, probiert es einmal aus, und ihr werdet sicher genau so begeistert sein wie ich.

Nochmal in eigener Sache

magazinAus gegebenem Anlass 🙂 möchte ich nochmal erwähnen, dass das Magazin gerne Berichte über bevorstehende Turniere oder ähnliches  veröffentlicht, aber NICHT gleichlautend wie bereits im Forum veröffentlicht, sondern entweder anstelle, oder, was natuerlich viel besser, so, wie die Stadt Turicum es in ihrem Beitrag Tichu statt Tore vorgemacht hat.

Das Magazin sieht sich als Informationsquelle für alle, leider nur deutschsprachige, User, sodass ein Beitrag hier sicher einen großen Leserkreis erreichen wird. Je mehr ihr mir zuschickt (s.o.), desto mehr werden eure Beiträge gelesen.

Hier füge ich nochmal meine e-mail Adresse an, obwohl man sie im Impressum bereits finden kann:

renate.weiss@gmx.net

Selbstverständlich kann man auch an :

alex@brettspielwelt.de

schreiben, aber er hat halt arg viel um die Ohren 🙂

Die BSW im Kölner Stadtanzeiger

Pressespiegel.jpgWieder einmal widmet eine Zeitung der BrettspielWelt einen Artikel.

Ihr könnt ihn hier nachlesen.

Wie ich durch nachfragen ermitteln konnte, basiert dieser Artikel auf ein Interview mit ARMistice, das die dpa (Deutsche Presse Agentur) vor einiger Zeit mit ihm führte. Eventuell taucht deswegen dieses Interview in irgendeinem anderen Medium auch noch auf, da die dpa mit eigenen Korrespondenten weltweit Nachrichten in Text, Ton, Grafik und Bild verbreitet. (siehe auch hier)

Besonders ein Satz aus diesem Artikel erfreute mich als langjährigem BSW-User besonders, da die Spielbox wohl eines der renommiertesten Spielemagazine ist:

„Auch für Thomas Reuter von der in Memmelsdorf (Bayern) erscheinenden Fachzeitschrift „Spielbox“ ist die BSW „das relevante Portal“. Sie biete die meisten Titel und setze Neuheiten auf dem Spielemarkt in der Regel am schnellsten elektronisch um.“

Ich bin immer wieder stolz, ein Mitglied dieser tollen Gemeinschaft BSW zu sein! Ja! 🙂