Bremen wird wieder zum Brettspiel-Mekka

Abremer spieletage logom 5. und 6. März werden wieder unzählige Brettspieler nach Bremen pilgern, um die 9. Bremer Spieletage zu zelebrieren. Dort erwarten euch viele Verlage mit ihren Neuheiten und Klassikern, etliche Turniere, ein Brettspielflohmarkt und natürlich viele begeisterte Mitspieler.

Folgende Turniere werden dieses Jahr stattfinden:

  • Siedler von Catan (Qualifikationsturnier)
  • Carcassonne (Qualifikationsturnier)
  • Heckimeck am Bratwurmeck (Qualifikationsturnier)
  • Dominion
  • 7 Wonders
  • Qwixx
  • Hans im Glück Competition (Stone Age, Ohne Furcht und Adel, Skyliners, Auf den Spuren von Marco Polo)
  • Munchkin
  • Cacao

Die Bremer Spieletage finden in der Bremer VHS in der Faulenstraße 69.

An beiden Tagen beginnt der Spaß umd 10 Uhr. Schluss ist um 19 bzw. 18 Uhr. Die Eintrittspreise sind wie gewohnt moderat und familienfreundlich.

Wir wünschen euch dort viel Spaß!

Gecko

gecko_500Wir haben es getan. Unsere erste App-Umsetzung ist was für die Kniffler unter Euch, und ich hoffe wir schenken Euch damit viele schöne, grüblerische Stunden im neuen Jahr.

Unser, von uns gewähltes Spiel, gibt es,wie könnte es auch anders sein, auch als „Brettspiel“ in real-life, es ist „Gecko“, ein Spiel aus der logicus-Reihe aus dem Hause Huch&Friends.

Hier ist eine schöne Videobeschreibung und Erklärung von den Jungs von Cliquenabend, schaut doch mal rein.

Vorstellung: Gecko (Huch & Friends) from Cliquenabend on Vimeo.

Worum geht es bei dem Spiel? Der Gecko hat sich verlaufen und sucht den sicheren Weg zurück in seine Höhle. Dabei kann er sich horizontal und vertikal vorwärts bewegen. Wie schnell sich der Gecko bewegt, ist abhängig von den Feldern, über die er zieht. Auf heißen Feldern krabbelt der Gecko schneller während die schattigen Felder ihn langsamer machen.

Wer zieht den Gecko geschickt über die Felder ohne weder übers Ziel hinaus zu schießen noch den armen Gecko vor lauter Kälte zum Stehenbleiben zu bringen?
Der knifflige Spielspaß hält mit insgesamt 60 Aufgaben viele Herausforderungen bereit.
Das Tutorial bietet mit 10 Level einen einfachen Einstieg. Zusätzlich gibt es Wegpunkte und Tipps, die weiterhelfen, wenn man vor lauter Steinen den Weg nicht sieht.

Alle Infos zur Gecko App findest Du unter: http://gecko.brettspielwelt.de . Es würde uns sehr freuen wenn Du  Dir die App einfach mal auf Dein Handy oder Dein Tablet installierst und ausprobieren würdest.

Ausprobieren und Spass mit dem Gecko haben kannst Du nämlich völlig kostenlos, die App kostet weder für Android noch für iOS auch nur einen Cent.

Mal was anderes – Mario Party 10

partyDa hab ich doch das Angebot bekommen, mir das neue Mario Party 10 für Wii U mal anzusehen, um hier  evtl. etwas darüber zu schreiben. Da ich ab und an ganz gerne ein Mario Kart 8 spiele, konnte ich natürlich nicht nein sagen. Zumal ich neben dem Spiel auch noch ein paar amiibos (Diese kleinen Plastikmännchen mit „eigenen“ Charakter) geschenkt bekam.

Deswegen hier mein Eindruck zu dem Spiel, der eher knapp ausfällt. Es gibt so viele Tests und Berichte zu dem Spiel im Netz, da verweise ich lieber darauf anstatt zum 784mal das selbe zu schreiben.

Mario Party 10 test beiGamepro

Ausführlicher Test auf GIGA

und noch ein Test aus der Netzwelt

Aber trotzdem kann ich es mit nicht nehmen lassen mein ganz persönliches Fazit dazu abzugeben:

rosaWollt ihr mit mehreren Freunden mal gemeinsam etwas leichtes an der Konsole zocken? Hier mit Mario Party 10 kann man sich auf einige lustige und vergnügliche Stunden vor dem Bildschirm freuen. Davon hatte ich bereits auch ein paar, und es werden sicher noch mehr dazu kommen. Alleine ist Mario Party in meinen Augen nicht die erste Wahl. Zu zweit: „Naja, da spiele ich doch dann auch lieber ein Brettspiel“. Natürlich kann man es spielen aber mit einem Haufen NPCs in einem Boot/Auto zu sitzen und durch die schön und liebevolle Landschaft zu Gondeln ist nicht so prickelnd. Mit mehr Spielern entfaltet sich der Reiz des Spiel dannrichtig, insbesondere der Bowser-Modus bringt Pepp in die Runde.

Mit dem Bowser-Mode können bis zu 5 Spieler gemeinsam spielen. (Was bei den aktuellen Brettspielen ja nicht unbedingt möglich ist und oft bei 4 Spielern endet). Hierbei wird dann auch der Vorteil des Wii U GamePads mit eingebauten Bildschirm genutzt, um neue spielerische Möglichkeiten zu eröffnen. Denn es spielt der „böse“ Bowserspieler als Gegner gegen die 4 Spieler und erhält auf seinem GamePad Informationen und Handlungsmöglichkeiten die den (Mit)Gegenspielern vorenthalten werden.

Wer ein Wii U-Spiel sucht, dass er mit 3-4 Freunden mal eben schnell spielen kann, ohne sich groß einarbeiten zu müssen, dem kann ich Mario Party nur ans Herz legen, da es genau hier seine Stärken hat und damit vom Spielcharakter schon fast eher einem Brettspiel ähnelt.

King of Tokio (Mario Land Edition)

MarioBowserDas klingt toll, nicht wahr? Die amiibos, von denen ich noch nichts erwähnt hatte, stellten sich als hervorragende Spielfiguren für „King oft Tokio“ heraus. Daraufhin haben mein Sohn und ich begonnen, spezielle Charaktere für dieses Spiel zu erschaffen, und euch zum Download und Ausdrucken anzubieten. Dann werdet ihr mit dem riesen Mario, oder Bowser gegeneinander antreten können und ganz Tokio unsicher machen. Wir werden versuchen hier jede Woche einen Charakter anzubieten mit einem vollständigen Satz von permanenten und temporären Evolutionen.

Also bis hoffentlich bald wieder hier, wenn es heißt: Mario Party in Tokio!

 

Rezension: Cacao mit Sahnehäubchen

Cacao-VerpackungAls besonderer Liebhaber des gleichnamigen Getränks reizte es mich  natürlich besonders, einen genaueren Blick auf Cacao von AbacusSpiele zu werfen. Cacao ist ein Familienspiel für 2-4 Personen. Als Legespiel erinnert es auf den ersten Blick an den Klassiker Carcassonne, aber das ändert sich trotz der quadratischen Plättchen und der identischen Pöppel doch sehr schnell.

Kernelement ist der Anbau von Kakaopflanzen und dennoch ist dieser nur Mittel zum Zweck. Denn zum Sieger wird der gekürt, der am Spielende das meiste Geld gesammelt hat. Da dieses nicht ausgegeben werden kann, entspricht es somit den klassischen Siegpunkten.

Allerdings ist der Kakao-Anbau nicht der einzige Weg, an die beliebte Währung zu gelangen. Gleich ein ganzes Wegenetz tut sich auf und Aufgabe des Spielers ist letztlich, die richtige Kombination zu finden, um die Mitspieler in die Schranken zu weisen.

Jeder Spieler besitzt einen verdeckten Stapel Arbeiterplättchen, von denen er stets drei zur Auswahl hat. Eines davon legt er an die bereits Cacao-Arbeiterplättchenausliegenden Urwaldplättchen an. Zu Beginn des Spiels liegen bereits zwei Urwaldplättchen aus. Entsteht durch ein neu gelegtes Arbeiterplättchen eine freie Stelle, an die zwei Arbeiterplättchen angrenzen, sucht der Spieler eines von zwei bereit liegenden Urwaldplättchen aus und füllt damit die Lücke. So wächst der Spielplan immer weiter.

Der Sinn der Arbeiterplättchen ist einfach. Auf jedem dieser Plättchen befinden sich vier Arbeiter in Spielerfarbe. Diese sind auf zwei bis vier der Seiten verteilt. Sobald Arbeiter erstmalig an einem Landschaftsplättchen anliegen, gehen sie einmalig an die Arbeit und verschaffen dem Spieler so Vorteile. Befinden sich an einer Seite mehrere Arbeiter, erhält der Spieler diesen Vorteil mehrfach.

Insgesamt gibt es 28 Urwaldplättchen in 6 Arten (zuzüglich einiger Abwandlungen). Nicht alle haben mit Kakao zu tun.

PlantagenCacao-Doppelplantage

Platziert ein Spieler Arbeiter an eine der Einzel- oder Doppelplantagen bringt jeder Arbeiter eine oder zwei Kakaobohnen. Aber Achtung, von diesen kann man nur maximal fünf lagern.

Cacao-3er-MarktMärkte

An Märkten aktive Arbeiter können vorhandene Kakaobohnen verkaufen. Allerdings gibt es nur einen Markt mit einem Verkaufspreis von 4, vier Märkte mit einem Verkaufspreis von 3 und zwei eher uninteressante 2er-Märkte.

GoldgrubeCacao-2er-Goldgrube

Hier geht man für sein Gold keinen Umweg über Kakaoplantagen und Märkte, sondern erhält umgehend 1 oder 2 Punkte pro Arbeiter.

Wasser

Jeder Spieler hat auf seinem Dorftableau Cacao-Wassereine Punkteskala von -10 bis +16. Zu Beginn startet jeder Spieler auf -10. Sobald ein Arbeiter an einem der drei Wasserplättchen werkelt, geht der Zähler um eine Station in Richtung der 16 Punkte vor. Insgesamt sind hierfür 8 Schritte erforderlich, wobei die ersten und letzten Schritte jeweils am lukrativsten sind.

TempelCacao-Tempel

Tempel sind die einzigen Plättchen ohne sofortigen Effekt. Erst am Spielende erhalten die Spieler für Arbeitermehrheiten an Tempeln 6 Punkte. Zweitplatzierte können noch 3 Punkte erlangen.

Sonnenkultstätte

Cacao endet, sobald alle Spieler alle Cacao-SonnenkultstätteArbeiterplättchen gespielt haben. Je nachdem wie die Spieler die Plättchen platzieren, können die Urwaldplättchen schon vorher ausgehen. In dem Fall können natürlich auch keine Urwaldplättchen mehr gelegt werden.

Legt ein Spieler im Laufe des Spiels Arbeiter an eine Sonnenkultstätte erhält er graue Sonnensteine. Von diesen kann er maximal drei Stück lagern.

Sobald die Urwaldplättchen aufgebraucht sind, kann man fortan die Sonnensteine abgeben, um ein eigenes Arbeiterplättchen einmalig durch ein anderes Arbeiterplättchen zu überbauen. In diesem Fall kann man die angrenzenden Urwaldfelder mit den frischen Arbeitern erneut nutzen. Sollte man die Sonnensteine partout nicht nutzen können oder wollen, sind sie jeweils noch einen Punkt wert.

Durch die Vielfalt der Plättchen und Punktequellen stellt sich mit jedem Zug erneut die Frage, welche Position gerade am attraktivsten ist und ob bzw. wie viele der Urwaldplättchen vom Vorrat ins Spiel genommen werden sollen.

Einige Plättchen sind sehr stark, wie z.B. der 4er-Markt oder die Wasserstellen, andere versucht man eher zu meiden. Immerhin ist man nicht gezwungen die Funktion eines schwachen 2erMarktes zu nutzen und so unergiebig seinen wertvollen Kakao zu verkaufen.

Bemerkenswert ist, dass die Funktionen der Arbeiter nicht nur beim Anlegen des Arbeiterplättchens ausgelöst werden sondern auch dann, wenn an ein schon ausliegendes Arbeiterplättchen ein frisches Urwaldplättchen angelegt wird. So kann es passieren, dass ein anderer Spieler an meine bisher freiliegenden Arbeiter entweder starke oder weniger starke Plättchen anlegt. Die Vorteile kommen mir auf jeden Fall zu Gute.

Dadurch dass jeder Spieler den gleichen Satz an Arbeiterplättchen hat, gibt es kein übermäßig großes Glückselement, wie es häufig ein Würfel oder ein gemeinsamer Kartenstapel darstellt.

Trotzdem sind Fortuna hier nicht völlig die Hände gebunden. Zum einen kommt einem die Reihenfolge der selbst gezogenen Arbeiterplättchen nicht immer gelegen und zum anderen führt die qualitativ recht unterschiedlich starke Urwaldplättchenauslage gelegentlich dazu, dass man sich gelegentlich wünscht, nicht gerade jetzt an der Reihenfolge zu sein.

Durch die vielfältigen Punktequellen und den maßvollen Glückseinfluss ist Cacao ein rundes und kurzweiliges Spiel. Die angegebene Spieldauer von bis zu 45 Minuten ist realistisch und fordert zum wiederholten Spielen auf. Die Regeln sind schnell erklärt und ebenso leicht verstanden, sodass Erwachsene wie Kinder ihren Spaß haben.

Einziger Wermutstropfen ist das Tiefziehteil, in dem alle Einzelteile auf den ersten Blick perfekt ihren Platz finden. Auf den zweiten Blick stellt man fest, dass nachdem die Stanzbögen nicht mehr in der Packung sind, der neu erworbene Raum der Entropie Tür und Tor öffnet, sodass dann doch alles wieder durch die Gegend purzelt. Hier empfiehlt es sich, die Stanzbögen nicht dem Recycling zu überantworten sondern in der Verpackung zu lassen.

Mir gefällt Cacao, da hier jeder auf seine Kosten kommt und Glücks- und Strategieeinfluss sich die Waage halten. Es lässt sich gut in jeder Spielerzahl (von 2 bis 4 Spieler) spielen und hat mit maximal 45 Minuten eine angenehme Länge.

Bremer Spiele-Tage locken wieder nach Bremen

Bremer Spieletage 2014

Wie im letzten Jahr locken auch diesen März die Bremer Spiele-Tage Spieler aus Bremen und Umgebung in die Faulenstraße. Nachdem die Veranstaltung im letzten Jahr erstmalig im Frühling stattfand, damit der Termin nicht zu nah an der Spiel in Essen lag, wird diese Tradition fortgesetzt.

Wer Lust hat, die Nürnberger Neuheiten zu spielen, an vielfältigen Turnieren teilzunehmen, neue Spiele auf dem Flohmarkt zu erstehen oder alte zu verkaufen, nette Mitspieler zu finden, Autoren aus der Region mit ihren Prototypen kennen zu lernen oder einfach dem lustigen Treiben zuzusehen, der wird im VHS-Gebäude auf 3 Etagen fündig. Mit über 1000 Spielen sollte für jeden Geschmack das richtige Spiel zu finden sein.

Neben einer ganzen Reihe Qualifikationsturnieren (z.B. Carcassonne, Siedler, Einfach Genial, Heckmeck) gibt es auch etliche Fun-Turniere von King of New York bis Munchkin.

Die Eintrittspreise sind human und familienfreundlich. Die Öffnungszeiten sind:

  • Sa, 7.3.15 von 10 Uhr bis 19 Uhr
  • So, 8.3.15 von 10 Uhr bis 18 Uhr

Die Adresse lautet: Faulenstraße 69, 28195 Bremen

Mehr Infos auf: www.bremerspieletage.de

Vielleicht sehen wir uns ja in Bremen. Etliche Brettspielweltler sind in Bremen Stammgast.

(V)erklärte Spiele auf der Spiel

Bestimmt waren viele unserer Leser auch auf Pilgerfahrt nach Essen und haben sich auf der Spiel ins Getümmel geworfen. Es gibt viele Gründe die mehr oder weniger lange Fahrt auf sich zu nehmen und die Summe all dieser Gründe treibt auch mich jedes Jahr in die Ruhrmetropole.

Neben dem Spaß am Spiel, der Neugier auf neue Spiele und den dort anzutreffenden Freunden und Bekannten gibt es aber noch einen anderen wichtigen Grund: ich bekomme die Neuheiten gerne sachkundig und gut erklärt. Der ein oder andere wird beim letzten Satz eventuell geschmunzelt haben. Denn gelegentlich sind die gestressten Spieleerklärer weder sachkundig noch gut.

Doch vorab erst einmal ein paar Gedanken zu den Erklärern aka Supportern aka Erklärbären. Auf der Spiel zu erklären ist ein harter Job. Man brüllt beinahe gegen ein übermächtiges Grundrauschen an, wurde zumeist ungenügend vorbereitet und muss sich eine Vielzahl Regeln einer beachtlichen Anzahl Spiele merken, die man zudem noch gar nicht spielen konnte oder durfte.

Dazu kommen Spieler, die spätestens ab dem zweiten Tag übernächtigt und unkonzentriert sind, währenddessen ihre Brotzeit zu sich nehmen, ihr persönliches Erklärtempo erwarten und entsprechend unsinnig mit übereilten Fragen kommende Erklärungen vorwegnehmen und so den Erklärer aus dem Konzept bringen (wenn er denn eines hatte). Häufig lässt ab dem ersten Nachmittag schon die Stimme nach und das mit den Pausenzeiten ist auch so eine Sache.

Alles in allem ist es also ein harter Job, um den ich mich nicht reißen würde – insbesondere weil viele Verlagsleiter dies eher als Hobby ansehen und ihre Erklärer mit Spielefreiexemplaren versehen anstatt mit barer Münze zu locken.

Trotz allem habe ich in all den Jahren fast ausschließlich freundliche und engagierte Erklärer gehabt und beides sind Eigenschaften, die man andernorts häufig vergebens sucht.

Uns ereilte diese Thematik direkt am ersten Tag beim ersten Spiel. Asmodee hatte sich geschäftstüchtig einen riesigen Stand direkt am Eingang gesichert und ein freier Tisch mit Lords of Xidit lockte uns herbei. Wir folgten dem Ruf und es stand auch scLords of Xidithon eine hilfreiche Lehrkraft am Tisch bereit, uns erklärend zur Seite zu stehen. Das Spiel ist weder ein sonderliches Schwer- noch Leichtgewicht und so fühlten wir uns nach annehmbarer Zeit fit genug, um in Xidit auf Monsterjagd zu gehen. Das Spiel lief auch die Hälfte der Zeit ganz gut, geriet dann aber spürbar ins Stocken. Wir spielten noch eine Weile weiter und stellten in der vorletzten Runde fest, dass wir Lords of Xidit totgespielt hatten. Kurzerhand riefen wir wieder nach unserem netten Erklärer. Dieser hielt kurz Rücksprache mit einem Kollegen und gestand dann , dass er leider ein zentrales Element falsch erklärt hatte. Wir brachen das Spiel schließlich ab und fragen uns immer noch, wie viel Spaß dieses Spiel gemacht hätte, wenn wir es richtig gespielt hätten.

Das Ärgerliche daran ist, dass wir „wertvolle Messezeit“ teilweise verschwendet haben und trotzdem nur ein ungenaues Bild des Spiel erhielten. Immerhin war ich guter Hoffnung, dass die nächste Erklärung dieses Erklärers ohne diesen Faux Pas stattfinden würde.

Am nächsten Tag folgten wir der Empfehlung der Fairplay-Liste und ergatterten uns erst einen Tisch bei Zoch und dann ein freies Exemplar von Beasty Bar. Das war gar nicht so einfach, weil Zoch offensichtlich vom Messeerfolg überrascht war und nicht bereit war, ein zusätzliches Kontingent an Spielen für die Tische zur Verfügung zu stellen.

Beasty BarBeasty Bar ist, verglichen mit Lords of Xidit, ein eher einfaches Spiel mit allerdings interessanten Spielmechaniken. Spieler legen reihum eine Tierkarte aus der Hand in eine Warteschlange. Jedes Tier verhält sich hier anders – mal drängelt es sich vor, mal frisst es andere usw. Ist die Warteschlange fünf Tiere lang, punkten die Besitzer der zwei vordersten Tiere und das hinterste landet in der Gosse. Das Regelgrundgerüst ist extrem schlank, allerdings müssen die neun Tierarten gut erklärt werden.

Es war jetzt immerhin schon der zweite Messetag und so waren wir optimistisch, die Regeln richtig erklärt zu bekommen und wurden bitter enttäuscht. Zuerst stellte sich heraus, dass der grundlegende Mechanismus schlicht falsch war. Laut des Erklärers kam nämlich nur ein Tier in die Bar. Im weiteren Verlauf mussten wir feststellen, dass auch mindestens drei Tiere falsch erklärt worden waren.

Wir hatten also quasi unsere persönliche Variante von Beasty Bar gewidmet bekommen, die wir dann selbst von Runde zu Runde weiter in Richtung der offiziellen Version abwandelten. Dem Spielspaß hat das keinen sonderlichen Abbruch getan, aber im Sinne des Autors und des Verlages ist dies sicher nicht. Entschuldigend sollten wir dem Erklärer zugutehalten, dass er innerhalb eines Tages 17 Spiele lernen musste.

MangroviaBesser erging es uns anschließend bei Mangrovia. Die junge Dame erklärte das Spiel fachkundig und ließ erst einmal keine Fragen offen (diese tauchen ja eh immer erst auf, sobald der Erklärer sich anderen Spielern gewidmet hat). Erst gegen Ende kamen wir etwas ins Straucheln und da weder ein freier Erklärer zu sehen war, noch eine Anleitung vorlag, entschied ich mich kurzerhand am Nachbartisch nach einer Anleitung zu fragen. Der Gefragte antwortete, dass dies sein persönliches Exemplar sei. Ich war verwundert und die skurrile Situation erklärte sich erst, nachdem ich ausgeführt hatte, dass ich nur kurz was nachlesen wollte und ich erfuhr, dass es just der Autor des Spiels war, der mir mit kaum noch vorhandener Stimme unsere Fragen beantwortete. So kam ans Tageslicht, dass es eine doch recht zentrale Regel gab, die unsere Erklärerin nicht kannte und uns zusätzlich ein Tie-Breaker unbekannt war.

Ersteres darf natürlich nicht passieren, zweiteres ist eher eine strategische Frage. Will man die Spieler schnell ins Spiel bugsieren, damit sie schnell Spielspaß haben oder riskiert man, mit dem Erläutern auch der letzten Kleinigkeit mehr für überforderte Verwirrung als für vollständiges Wissen zu sorgen?

Konsequent betrieb dies Hall Games bei der Erklärung von Aquasphere. Aufgrund der langen Spieldauer und des großen Andrangs bekamen die Spielrunden nur ein 90 minütiges Zeitfenster zugewiesen, in denen man bei normal-gemächlicher Spielweise neben der Erklärung nur einen Teil des Aquasphere PackshotSpieles absolvieren kann. Folglich wurden Teile der Wertung gar nicht erst erläutert. Dieser Mut zur Lücke schont die Nerven und fällt nicht sonderlich ins Gewicht, weil man eh nicht bis zur Schlusswertung gelangt. Angesichts der Komplexität scheint mir dies eine vertretbare Herangehensweise zu sein und da das Spiel ansonsten sehr gut erklärt war, hinterließ dies einen guten Eindruck – obwohl ich eigentlich ungerne Spiele abbreche.

Der krönende Abschluss war dann kurz vor Messeende The Hare and the Tortoise bei IELLO (Hase und Igel lässt grüßen). Die freundliche Französin erklärte uns dieses recht simple Spiel auf Hare and Tortoise packshotEnglisch. Besser gesagt in etwas, das nur gelegentlich wie Englisch klang. Da wir einiges auch nach mehrfachem Nachfragen nicht verstanden haben und sie recht flott das Weite suchte (sehr zu unserer Entspannung), spielten wir anhand der Spielübersicht – und leider auch falsch. Ob dies nun ihrem kreativen Englisch oder unserem Unverständnis geschuldet war, vermag ich nicht zu sagen.

Dies bringt mich dann aber auch zum letzten Aspekt. Wer hat dies noch nie erlebt? Geduldig erklärt man seinen Freunden ein Spiel, erläutert einen schwierigen (oder leicht zu vergessenen Punkt) extra mehrfach und doch ist es so sicher wie das Amen in der Kirche: sobald dieser uneingängige Aspekt im Spiel auftaucht, springt ein Mitspieler erzürnt auf und konstatiert: „Das hast du aber nicht erklärt!“. Auch gutes Zureden wird denjenigen nicht überzeugen können.

So ist nicht ausgeschlossen, dass man den Erklärern, die ja nur unser Bestes wollen, gelegentlich Unrecht tut.

Eine beliebte Lösung der genannten Probleme sind spezialisierte Erklärer. Bei Heidelberger gab es einen Erklärer, der nichts anderes als Panamax erklärte – wenn auch an zwei Tischen. Er hatte das Spiel offensichtlich vorher schon gespielt und kannte sich gut aus. Dank der großen Komplexität und mangels zweitem Erklärer wurde dies knifflig, als er in die wohlverdiente Pause ging.

Leider versuchen einige Verlage, ihren Erklärern alle Spiele innerhalb eines Tages oder gar Abends in den Kopf zu hämmern. Da dies gewöhnlich auch damit einhergeht, dass die Spiele nicht gespielt werden können, ist dies recht unbefriedigend. Auf diese Weise wurde 2010 Friedemann Frieses Wirtschaftsspiel Schwarzer Freitag richtiggehend „zerklärt“. An jeden Tisch wurde es anders erklärt aber irgendwie immer falsch. Das Ergebnis waren unzufriedene Spieler, deren Spiele endlos dauerten oder schlichtweg nicht rund liefen.

Deshalb hoffe ich auf ein Umdenken bei den betroffenen Verlagen und dass ihr auf entsprechenden Events geduldig mit den „Erklärbären“ seid und ihnen keine zusätzlichen Steine in den Weg legt.

Natürlich gab es auch durchweg positive Erlebnisse. Zum Beispiel Deus Packshotbekamen wir beim belgischen Verlag Pearl Games das Spiel Deus von einem Italiener in vorzüglichem Deutsch erklärt. Er ließ keine Fragen offen und nahm sich sehr viel Zeit mit uns. Davor kann ich nur den Hut ziehen.

Zwei kurzweilige Spiele mit Suchtfaktor

Machi Koro 
Machi Koro bedeutet „Stadt würfeln“ und ist ein kleines aber feines
4002051692322Spiel mit Tiefgang und hohem Suchtfaktor. Es macht superviel Spaß und ist superschnell erklärt:1.) Jeder Spieler beginnt mit 3 Münzen, 2 Gebäuden in seiner Stadt (Karten die man vor sich legt) und 4 „unfertigen“ Großprojekten (eigene Gebäude die man zum Gewinnen bauen muss).2.) Ist man dran, würfelt man. Wenn das Würfelergebnis auf einem eigenen Gebäude zu finden ist, wird dieses Gebäude (wie in „Die Siedler von Catan“) aktiviert, was zum Erhalt von Münzen führt. Zum Beispiel wenn man einen 2er würfelt,dann aktiviert dies meine Bäckerei und ich bekomme eine Münze.3.) Nach dem Würfeln darf man aus der Auslage ein Gebäude in seine Stadt bauen. Zum Beispiel zum Preis von einer Münze noch eine Bäckerei, um in Zukunft bei einem 2er schon 2 Münzen zu bekommen.4.) Es gewinnt der Spieler, der zuerst seine 4 Großprojekte bauen konnte.Das wars! Der Rest steht auf den Gebäuden und sorgt für den überraschend interessanten Tiefgang von Machi Koro.Es gibt vier Typen von Gebäuden:
* Blau (Industrie): werden aktiv wenn _irgendjemand_ deren Zahl würfelt
* Grün und Violett (Geschäfte und Unternehmen): werden nur aktiv wenn ich selbst deren Zahl würfle
* Rot (Cafés): werden aktiv wenn jemand _anderer_ deren Zahl würfelt (sehr fies)Jeder Spieler bastelt an seiner Kombination der richtigen Gebäude für die beste Münz-Beschaffungs-Maschine. Oder die beste Münz-Klau-Maschine. Oder die beste Gebäude-Kombinier-Maschine. Dazu gibt es 15 verschiedenen Gebäudearten (Bäckerei, Einkaufszentrum, Fernsehturm, Bauernhof, …). Und genau das macht den strategischen Tiefgang aus, den man nicht in so einer kleinen und hübschen Schachtel vermuten würde.Machi Koro ist ein geniales Spiel für 2-4 Spieler ab 8 Jahren, welches der ganzen Familie Spaß machen wird. Strategen und Glücksspieler sitzen am gleichen Tisch. Die Karten sind liebevoll in einem bunten, japanischen Comic-Stil gezeichnet. Die Münzen sind leicht zu unterscheiden.Hier ist dem Designer Masao Suganuma ein geniales Erstlingswerk gelungen welches  noch lange zum Würfeln und Bauen einladen wird.
Die genaue Spielanleitung findet ihr hier.
BeastyBar

Die Kultbar lockt. Vor der Türe wird gedrängelt Beasty-Bar-Cover_02

In Partystimmung sind Löwen, Zebras und Affen – sie alle wollen in die „Beasty Bar“. Sie haben sich fein herausgeputzt, kommen im Smoking oder tragen ihr bestes Hawaiihemd. Aber für alle heißt es: hinten anstellen. Daher wird gedrängelt. Jedes Tier mit seiner ganz eigenen charakteristischen Stärke: So können etwa Kängurus andere Tiere überspringen, Affen rotten sich zusammen, Robben vertauschen Ein- und Ausgang, während sich Krokodile bis zum Einlass „durchfressen“. Und Chamäleons nehmen die Charaktereigenschaft anderer Tiere an.

Witzig illustriert und mit taktischen Elementen gespickt, ist „Beasty Bar“ von Zoch ein schönes Spielerlebnis. Ziel der Spieler ist es, möglichst viele der zwölf Tiere in die Beasty Bar zu bringen. Dazu wägen die Spieler ab, wann der jeweils günstigste Zeitpunkt ist, bestimmte Tiere in die Warteschlange vor dem Bareinlass einzureihen. Ist die Zahl der Wartenden auf fünf Tiere angewachsen, gelangen die ersten beiden Tiere durch das „Heaven’s Gate“ in die Bar, und das am Ende der Schlange stehende Tier wird nach Hause geschickt.

„Beasty Bar“ ist ein kleines gemeines Kartenspiel für Familien bei dem man so manche tierischen Charaktereigenschaften bei sich selbst erkennen kann. Autor ist Stefan Kloß. Geeignet für 2 bis 4 Spieler ab 8 Jahren. Dauer: zirka 20 Minuten. Illustration: Alexander Jung.

Eine genaue Spielanleitung findet ihr hier.

AMIGO auf der „Spiel“

AMIGO hält wieder zahlreiche Spieltische bereit, an denen sich die Standbesucher in aller Ruhe die Neuheiten und Klassiker von den erfahrenen AMIGO-Spieleerklärern vorstellen und erklären lassen können.

Das neue Familienspiel ciúb von Tom Lehmann – bereits im Vorfeld der Messe auf großes Interesse gestoßen – kann hier erstmals getestet werden. Die Neuheiten Honigbienchen und Speed Cups stehen den Besuchern sogar als Großspiele zur Verfügung und können so auf ganz besondere Art getestet werden. Um die Jubilaren 6 nimmt! und Saboteur besonders zu feiern, können in einem eigenen Bereich Spielerunden mit exklusiven 6 nimmt! und Saboteur Sonderkarten bestritten werden.

Wer beim SET®-Contest mitmacht, gewinnt mit etwas Glück am Ende des Messetages als Tagessieger ein SET®-Paket. Über die ganze Messe hinweg findet am Stand eine AMIGO-Rallye statt, bei der die Besucher am Ende des Tages ebenfalls tolle Preise gewinnen können. Jeweils um 15 Uhr lädt AMIGO außerdem zur AMIGO-Spielezeit ein, bei der ausgewählte Kartenspielklassiker und Neuheiten im Rahmen von kleineren Turnieren gespielt werden können.

Wo man die BSW und das Herne Spielezenrum in Essen findet

Das Spielezentrum liess uns folgende Information zukommen:

Die Spiel´15 - 16. - 19.10.15 - Das Spielezentrum
Die Vorbereitungen fuer die Messe laufen auf Hochtouren. Nur noch wenige Wochen trennen uns von dem Termin.

Wir sind in diesem Jahr wieder in Hall 1 an der Standflaeche F-112, direkt am Durchgang zur Hall 2 (links oben, gegenueber dem Eingang in Hall 1).
Die Brettspielwelt befindet sich direkt neben uns am 
Carcassonne-Turnierstand F-122 (recht neben uns)

Das sind die AMIGO-Spieleneuheiten im Herbst

 

image008Die Pressestelle von AMIGO versorgte mich mit folgendem Text:

Nur noch wenige Wochen, dann sind die AMIGO-Herbstneuheiten im Handel erhältlich. Höchste Zeit, die brandneuen Spiele schon einmal kurz vorzustellen:

Bei dem kommunikativen Partyspiel Snake Oil  von Jeff Ochs & Patricia Hayes Kaufman geht es um Quacksalberei: Die Mitspieler müssen ihre eigenen skurrilen Produkte anpreisen und ihr Gegenüber von ihrem Nutzen überzeugen. Hier sind Kreativität und eine flinke Zunge gefragt.

Zudem erscheint mit SET³® von Marsha J. Falco in diesem Herbst das bekannte Kartenspiel nun als Würfelspiel-Variante.

Auch Wizard-Erfinder Ken Fisher bringt zusammen mit Joe Andrews ein neues Stichspiel heraus: Witches. Hier gilt es, rote Feuerkarten zu vermeiden. Mit etwas Glück helfen die anderen Hexenkarten dabei, das gefährliche Feuer zu neutralisieren.

Beim Würfelspiel ciúb von Tom Lehmannheißt es, die Vielfalt der Würfel und die Kraft magischer Wesen zu nutzen. In jeder Runde versucht ein Spieler mit seinen Würfeln die geforderte Kombination auf einer Zauberkarte zu erfüllen und so Siegpunkte zu erlangen.

Mit Speed Cups² erscheint sowohl eine 2-Spieler-Variante als auch Erweiterung zu Speed Cups, dem Bechererfolg aus 2013.

Bei Honigbienchen von Reiner Knizia gehen Kinder ab 4 Jahren auf Bienchensuche. Unter welchen Bienenkorb hat sich die gesuchte Biene nur versteckt? So einfach und doch so schwer:

Bei Schau mal! von Haim Shafir wird heimlich eine Karte auf dem Tisch umgedreht, wodurch sich die Abbildung der Karte minimal verändert. Wer findet die Veränderung am Schnellsten?

Das neue Spiel der Würfelspiel-Reihe heißt Schraube Locker. Die Spieler ziehen mit ihren Spielfiguren um den Kartenkreis; ihre Zugweite wird dabei durch die gewürfelten Würfel vorgegeben. Aber aufgepasst: Ein Würfel zu viel oder zu wenig und man schießt über das Ziel hinaus. Die kurzweiligen Kartenspiele Hamsterbacke von Francesco Berardi und Absacker von Leo Colovini & Dario di Toffoli komplettieren das Herbstprogramm von AMIGO.

Die AMIGO-Herbstneuheiten erscheinen im September. Speed Cups² und Witches sind bereits im August exklusiv in AMIGO-Partnerstores erhältlich.