Rezension: Photosynthese und wie ich lernte die Bäume zu lieben

Ein Spiel über Bäume? Das sollte doch im Land der Dichter und Baumliebhaber gut ankommen. Auf der Spiel im letzten Jahr war Photosynthese in der englischen Version auf jeden Fall heiß begehrt und endlich ist auch die deutsche Version verfügbar. Dabei bricht das Spiel durchaus mit Traditionen bzw. einem fast schon ehernen Gesetz des Spieldesigns. Gemeint ist das völlige Fehlen eines Glückseinflusses. Es gibt also weder Würfel, noch Karten – einfach nur den Kampf Gehirn gegen Gehirn. Was man ansonsten eher von Schach oder vielleicht noch der bekannten 2-Spieler-Reihe Gipf-Projekt kennt, findet sich hier in einem Spiel für bis zu vier Spieler wieder.

Bäumchen wechsle dich

In Photosynthese buhlen die Spieler um freie Plätze für ihre Bäume und besonders um das Licht der Sonne, die während des Spieles dreimal um das sechseckige Spielfeld kreist. Die Spieler säen Samen, lassen daraus kleine Bäume entstehen, lassen diese in zwei Stufen wachsen und fällen sie abschließend, um die begehrten Siegpunktplättchen zu ergattern. Um all dies zu erledigen, müssen die Spieler allerdings zuvor Sonnenpunkte gesammelt haben, die dann für die verschiedenen Aktionen ausgegeben werden. Diese erhält man allerdings nur, wenn die eigenen Bäume nicht im Schatten gleich großer oder größerer Bäume stehen. Entscheidend ist hierfür neben der Größe der betroffenen Bäume auch der Sonnenstand, der sich jede Runde ändert. Selbst ohne Zutun der Mitspieler wandelt sich die Situation stetig und die Spieler müssen vorausschauend agieren, um in den folgenden Runden nicht mit zu wenigen Sonnenpunkten handlungsunfähig dazustehen.

Nichts für Schattenparker

Zentrales Element des Spiels ist also das Spiel mit Licht und erst recht Schatten. Je nach Größe eines Baumes beschattet dieser zwischen ein bis drei Felder. Größere Bäume dahinter interessiert das nicht und sie holen die begehrten Sonnenpunkte. Kleinere oder gleich große Bäume innerhalb dieses Bereiches hingegen sind dank des Schattens für diese Runde aus dem Rennen, werfen aber dennoch auf dahinterliegende Bäume einen Schatten. Geometrisch ergibt das zwar keinen Sinn, kann aber zu heftigen Kettenreaktionen führen, in Folge derer dann in einer langen Reihe nur ein Baum das begehrte Sonnenlicht tanken kann.

Mein Freund der Baum ist tot

Das Makabre an Photosynthese ist, dass die Spieler nur durch das Entfernen von Bäumen punkten können. Das vorherige Einpflanzen und dreistufige Wachsenlassen ist also nur das Vorspiel für den abschließenden Akt. Mit Sicherheit macht man sich in der Spielrunde viele Freunde, wenn man bei jedem Abholzen kurz Alexandras Lied „Mein Freund der Baum (ist tot)“ aus dem Jahr 1968 anstimmt. Überhaupt lädt die thematische Dichte des Spiels zu allerlei Baumwitzen ein. Zu Beginn des Spiels ist man vom „Ernten“ der Bäume und damit Siegpunkten aber weit entfernt. Vielmehr geht es darum, erst einmal möglichst viele Bäume auf den Plan zu bringen und schattige Plätze zu meiden. Erst im Mittelspiel wird man seinen ersten Baum opfern wollen und damit natürlich auch die potenziellen Sonnenpunkte, die dieser Baum in der Folgezeit noch hätte bringen können. Zum Schluss hingegen geht es im Optimalfall allen Bäumen ans Leder. Schließlich hat jeder nicht gefällte Baum im Laufe des Spiels zahlreiche Sonnenpunkte gekostet, die man anders besser hätte einsetzen können. Ein bisschen „Cash Flow Planung“ kann nicht schaden. Zum Glück kann man Photosynthese auch ohne abgeschlossenes BWL-Studium spielen und gewinnen.

Augenweide statt Trauerweide

Einer der Gründe für den Erfolg in Essen war sicherlich die Optik. Denn neben dem vorzüglichen Verpackungsdesign glänzt Photosynthese auch besonders mit einem ansprechenden Spielplan und vielen kleinen bis großen Pappbäumen in 3D. Das sieht beeindruckend aus und zieht die Augen von eventuellen Passanten magisch an. Sicherlich hätte sich das Spiel auch ohne diese aufwändigen Bäume spielen lassen, aber bekanntlich spielt das Auge mit.

Wo Licht ist, ist auch Schatten

Leider spenden bei Photosynthese nicht nur die Bäume Schatten sondern auch das Spiel selbst hat einige Schattenseiten. Am störendsten ist der unsinnige Rundenablauf. Der sieht wie folgt aus: Am Anfang (fast) jeder Runde bewegt sich die Sonne um einen Schritt um den Spielplan herum. Anschließend erhält jeder Spieler Sonnenpunkte anhand des neuen Sonnenstandes und dann machen die Spieler ihre Aktionen. Klingt erstmal gar nicht schlecht? Ist es aber leider. Denn während der Aktionen der Spieler steht die Sonne immer noch auf ihrer alten Position und wird erst für die Wertung weitergedreht. Ergo müssen die Spieler bei allen Überlegungen mit einem Sonnenstand rechnen, der aktuell nicht angezeigt wird. Dese unsinnige Komplikation macht den Spielern das Leben schlicht unnötig kompliziert. Würde sich erst die Sonne weiterbewegen, dann agiert und dann gewertet, wäre vielen Spielern der ein oder andere Knoten in den Gedankenwindungen erspart geblieben. Wer denkt schon gerne stets um 60° um die Ecke?

Weniger dramatisch ist, dass sich Photosynthese zwar vorzüglich zu zweit und zu dritt spielt, der Start zu viert aber etwas holprig ist. In der ersten Runde dürfen alle Spieler reihum zwei Bäume am Rand des Spielfeldes platzieren. Man muss wahrlich nicht Euklid heißen, um zu erkennen, dass die sechs Eckpositionen des Spielfeldes am sonnenreichsten sind, da sie an drei Seiten an den Rand grenzen und die Sonne aus diesen Richtungen ungehindert Labsal in Form von wohlschmeckenden Photonen spenden kann. Bei zwei und drei Spielern und jeweils zwei Bäumen pro Spielern geht die Rechnung wunderbar auf. Bei vier Spielern gucken die beiden letzten Spieler mit jeweils einem Baum quasi in die Röhre und müssen sich für weniger aussichtsreiche Plätze entscheiden. Gleichzeitig schaden sie auch noch dem Spieler, neben dem sie sich gezwungenermaßen platzieren. Denn zwei benachbarte Bäume nehmen sich je nach Sonnenstand mal in die ein und mal in die andere Richtung das Licht. Wohl also dem, der das Glück hat, zu Beginn zwei unbedrängte Eckpositionen für sich zu haben.

Wie war das noch mit dem Licht?

Trotz der Kritik gibt es aber auch viel Licht. Die ansprechende Optik und Haptik veredelt ein abstraktes Denkspiel. Dass die Thematik ebenso passend wie gut umgesetzt wird, verschleiert den abstrakten Charakter des Spiels. Deutschland ist nicht nur das Land der Baumliebhaber sondern auch das Land der Brettspiele, die das Thema häufig erst als allerletztes aufgepfropft bekommen. So gut deutsche Spielmechaniken sind, so sehr lässt sich das Thema häufig austauschen. Das ist bei Photosynthese anders und das ist gut so. Der italienische Autor Hjalmar Hach hatte offensichtlich erst die Idee eines Spieles über Bäume und Sonneneinstrahlung und hat dann die passende Spielmechanik dazu entworfen. Das ergibt ein stimmiges Gesamtbild.

Familienspiel oder Strategiespiel?

Asmodee vermarktet Photosynthese als Familienspiel. Die kurze und knackige vierseitige Anleitung verleitet dazu und erlaubt auch Kindern einen schnellen Einstieg in das Spiel. Der fehlende Glückseinfluss hingegen verzeiht keine „kindlichen“ Fehler. Mit genug Sechsen gewinnt in Mensch ärgere dich nicht, jedes Kind. Das gleiche Kind wird den Würfel hier womöglich vermissen. Wer auf das Glückselement verzichten kann und nur zu zweit oder dritt spielt, kann mit Photosynthese nichts falsch machen. Für zusätzliche Abwechslung sorgen zwei Expertenvarianten, die Einzug in die Anleitung gefunden haben. In der einen Variante umringt die Sonne viermal das Spielfeld (man spielt also 24 Runden) und in der anderen dürfen Samen nur dann gepflanzt werden, wenn der „spendende“ Baum und das Zielfeld nicht im Schatten sind. Eine Besonderheit ist, dass Photosynthese hoch interaktiv ist und man nie den Eindruck gewinnt, gleichzeitig ein Solospiel zu spielen. Zu zweit ist das Spiel sehr strategisch und nicht zuletzt ist das Leid des Mitspielers die eigene Freud. Zu dritt und viert ist das Ringen um die Sonnenstrahlen deutlich familientauglicher, da man weniger gegen einen speziellen Spieler agiert sondern die eigene Baumpopulation hegt, pflegt und letztlich fällt.

Ganz Schön Clever – Unser neustes Spiel

Ich freu mich Euch heute ein neues Spiel in der BrettspieWelt vorzustellen!

Ab Mittwoch den 28.03.2018 könnt ihr das taktische Würfelspiel „Ganz Schön Clever“ von Schmidt Spiele bei uns spielen.

Ganz schön clever wollen hier die Würfel gewählt werden. Denn geschickt eingesetzt können diese zu trickreichen Kettenzügen führen. Der gewählte Würfel wird dann im farblich passenden Bereich eingetragen und sorgt dann für entsprechende Siegpunkte. Doch ist es auch nicht unwichtig, was ungenützt liegen bleibt. Denn jeder Würfel, der eine kleinere Augenzahl aufweist als der gewählte, muss den Mitspielern auf dem Silbertablett serviert werden …

Bei diesem schönen Würfelspiel sind alle Spieler in „NOCH MAL!“-Manier immer am Spielgeschehen beteiligt. Da muss keiner lange warten!

Ich hoffe Ihr werdet eine Menge Spaß damit haben und nach den 300 Punkten jagen. Solange ihr noch warten müsst könnt ihr euch hier schonmal die Regeln des wunderbaren Spiels durchlesen:

https://www.schmidtspiele.de/de/produkte/spiele/details/product/ganz-schoen-clever-49340.html

Und wie sagt man so schön?
Ein Spiel sagt mehr als tausend Worte!
ACHTUNG: Jetzt gibt es auch den zweiten Teil dieses Erfolgsspiels!

Probiert es aus und lernt es schonmal in der Singleuser Variante kennen.

Bremer Spieletage am 3. und 4. März

Die Bremer VHS lädt dieses Jahr zum elften Mal zum Spielen ein. Alte wie brandneue Spiele warten in etlichen Räumen auf Spieler und Spielerinnen. Im letzten Jahr fanden über 3500 Spieler den Weg nach Bremen. Erneut warten neun Turniere auf Teilnehmer und häufig ist eine Voranmeldung sinnvoll, da der Andrang recht groß ist. Folgende Turnier werden stattfinden:

  • Siedler von Catan
  • Carcassonne
  • Heckmeck am Bratwurmeck
  • Dominion
  • 7 Wonders
  • Qwixx
  • Munckin
  • Cacao
  • Qango

Ein Highlight ist sicherlich auch der Spieleflohmarkt, in dem man Platz im Spieleregal schaffen oder Lücken (wieder) schließen kann.

Die Eintrittspreise sind human und familienfreundlich. Die Veranstaltung findet in der Faulenstraße 69 in Bremen statt. Die Pforten sind an folgenden Tage geöffnet:

Samstag 3. März 10 bis 19 Uhr

Sonntag 4. März 10 bis 18 Uhr

Viel Spaß und man sieht sich.

 

Neuerungen zur Spieleverwaltung

Ab morgen (30.01.) werden einige Neuerungen, die Spieleverwaltung betreffend hoffentlich erfolgreich an den Start gehen.

Es geht für Euch in erster Linie um das Starten und Zusammenfinden zu einem Spiel. Wir haben die bisher bekannte „Host“-Funktion durch eine automatische „Host“-Funktion ersetzt. Hiermit ist nun der erste „joiner“ der Host des Spiels, ohne extra die Option wählen zu müssen. Diese Person hat die Möglichkeit, Spieler vom Tisch zu entfernen. Diese können danach nicht mehr beitreten. Allerdings können ab jetzt alle Mitspieler die Einstellungen/Optionen ändern.

Sehr wichtig ist auch die Neuerung zu erwähnen, dass der Spielstart erst erfolgt, wenn jeder Mitspieler das Spiel mit „Start“ gestartet hat. Diese Zustimmung zum Spielstart wird bei evtl. Änderungen an den Einstellungen/Optionen oder bei neu beigetretenen Mitspielern zurückgesetzt. Im SpielTool erscheinen alle Spieler, die dem Spielstart bereits zugestimmt haben in türkiser Farbe.

Sehr interessant ist das „Auto-rejoin“, bei dem ein Spieler automatisch seinen Platz wieder einnimmt, wenn er/sie den Raum wieder betritt.

Ausserdem ändert sich das „Raumverhalten“ in der Art, dass nun ein Raum (z.B. C1-12) nicht mehr nur einen Spieltisch beherbergen kann sondern, dass weitere Spieltische in diesem Raum eröffnet werden können (C1-12.1 / C1-12.2 / …), und somit ist ein Raum nie „voll“.

Neu ist damit dann auch das „TableTool“, das die Tische in dem jeweiligen Raum in dem man sich befindet anzeigt, ebenso wie alle Spiele zu denen man „beigetreten“ ist. Da das „TableTool“ jedem Spieler alle eigenen aktiven Spiele anzeigt, und das „Autojoinen“ einen reibungslosen Wechsel von einem Spieltisch zu einem anderen ermöglicht, kann man nun theoretisch mehrere Spiele parallel spielen.
Durch diese Neuerungen ist es nun auch deutlich einfacher, zwischen der mobilen BSW (m.BSW) und dem Client beliebig zu wechseln und seine jeweils aktiven Spiele unabhängig vom genutzten Gerät fortzusetzen.

Die verschiedenen Neuerungen sollen zu einer besseren Synchronität zwischen der altbekannten Client-Version und der neuen mobilen Version der BSW führen.
So kann man eine weitere Funktion (/table USERNAME) dazu nutzen, Spieler persönlich an einen Spieltisch einzuladen, unabhängig davon in welcher der beiden Umgebungen sie sich aufhalten.

Wir hoffen ihr habt eine Menge Spaß damit und lebt Euch schnell darin ein.

Neue App – AXIO octa

Da ist es mal wieder soweit, nach unserer App Freitag haben wir nun unsere neue AXIO App in den PlayStore und iTunes Store veröffentlicht.

Bei dieser App Version handelt es sich um die noch unveröffentlichte AXIO-octa Variante. Das heisst aus dem gewohnten Sechseck wird ein Achteck und bietet so neue Möglichkeiten und Taktiken.

Man kann gegen Computergegner in sieben verschiedenen Schwierigkeitsgraden spielen. Von leicht bis professionell gibt es so hoffentlich für jeden die passende Herausforderung.

Außerdem bietet die App einen Online-Multiplayermodus um gemeinsam mit Freunden und anderen begeisterten Spielern das Spiel spielen zu können.
Im Solospiel kann man dann ncht nur Erfahrung sammeln, sondern sich auch über die globale Highscoreliste mit der Community messen.

Aber egal, ob man es so oder so spielt, wird man dabei mit den unterschiedlichsten Achievements für seine Erfolge ausgezeichnet.

Google Play Store: https://play.google.com/store/apps/details?id=de.brettspielwelt.axio
iTunes App Store: https://itunes.apple.com/us/app/axio-octa/id1279956194?l=de&ls=1&mt=8
Amazon Appstore: https://www.amazon.com/gp/mas/dl/android?p=de.brettspielwelt.axio

Ich hoffe Ihr habt viel Spass mit der App und freu mich über Feedback

alex

 

Rezension: Rajas of the Ganges

Wir hatten auf der Spiel in Essen die Gelegenheit, uns das Worker-Placement-Spiel Rajas of the Ganges anzuschauen und das Spiel hat uns so gut gefallen, dass wir seitdem einige genauere Blicke darauf werfen konnten. Hier unsere Eindrücke:

Der bunte Spielplan mit dem Ganges samt Schiffen

Rajas of the Ganges entführt uns in das alte Indien, wo wir als Rajas bzw. Ranis – altindische Fürsten bzw. Fürstinnen – um Ruhm und Reichtum wetteifern. Entsprechend bunt kommen Spielplan und Material daher, ein zweiseitiger reichbebilderter Spielplan sowie 48 Würfel in vier leuchtenden Farben, Spielfiguren und Schiffchen aus Holz sowie last but not least der Startspieler-Pappelefant bieten einen Hauch von Bollywood. Da möchte man sofort losspielen.

Wenn wir den Spielplan aufklappen, entdecken wir zunächst etwas sehr Vertrautes: Die Siegpunktleiste (Kramerleiste), die außen um den Spielplan verläuft … aber halt! Da ist ja noch eine Leiste! Hier liegt das Besondere an Rajas of Ganges: Es gibt noch eine zweite Kramerleiste die der Siegpunktleiste entgegenläuft, also gegen den Uhrzeigersinn. Hier wird der Geldmarker vorangesetzt. Und hieraus ergibt sich auch die besondere Siegbedingung des Spieles: Wenn beide Marker aufeinandertreffen endet das Spiel. Die Runde wird noch zu Ende gespielt und der Spieler, dem die größte Überschneidung beider Leisten geglückt ist, gewinnt das Spiel. Dieser Mechanismus fühlt sich neu und innovativ an.

Gespielt wird in drei Bereichen:

  • In der Mitte des Spielplans verläuft der Ganges, an dessen einem Ende unsere Holzboote bei Spielbeginn auf ihren Einsatz warten. Nach jeder Bootsbewegung erhält man die Belohnung des erreichten Feldes.
  • Auf den persönlichen Tableaus können Spieler Gebäude bzw. Märkte bauen und durch geschickt geplante Wegenetze weitere Belohnungen einsacken. Mit den Märkten kann man gut Geld verdienen, die Gebäude bringen schlicht zwei bis vier Siegpunkte. Damit diese sich aber lohnen, muss man andernorts erst für die entsprechende Gebäudeart den Punktewert desselben hochschrauben.
  • Und schließlich gibt es eine ganze Reihe weiterer Einsetzfelder auf dem Spielplan, die verschiedenste andere Möglichkeiten bieten. Trotz also immer weiter steigender Arbeiterzahl, wird es nie eng.
Die Stapel mit den kaufbaren Plättchen

Zudem erhält jeder Spieler eine Kali-Statue, die in ihren zehn (bzw. acht in der Variante) Händen Platz für unsere Würfel bietet

Drei von insgesamt sechs Holzmännchen warten als unsere Arbeiter auf ihren Einsatz. Im Laufe des Spieles kann man – je nach gewählter Variante – zwei oder drei der zusätzlichen Arbeiter ins Spiel bringen und so die Anzahl der eigenen Aktionen pro Runde erhöhen. Für sie gibt es auf dem Spielplan eine Fülle von Einsatzmöglichkeiten, die in der ersten Partie noch erschlagend wirken mag. Dazu kommt, dass der Arbeiter auf fast allen Feldern zusätzlich zum auszuspielenden Arbeiter auch noch einen Würfel abgeben muss – beim Bauen sogar oft mehrere. Die aufgedruckte Symbolik ist hier aber sehr eindeutig und hilfreich. Im Laufe des Spieles ergeben sich rasch Strategien und Notwendigkeiten, die die Entscheidung erleichtern. Letztlich kommt es darauf an, seine Arbeiter und Würfel effizient einzusetzen und sowohl auf der Geld- als auch Siegpunkteleiste voranzukommen. Damit der Spieler keine der beiden siegbringenden Leisten vernachlässigt, gibt es in gewissen Abständen auf beiden Leisten Belohnungen für das erstmalige Erreichen dieser Stellen (zum Beispiel die zusätzlichen Arbeiter). Diese Belohnungen enden aber dort, wo sich beide Leisten mittig treffen. Wer also zu sehr auf eine Monokultur setzt (egal ob Geld oder Siegpunkte), wird Potenzial verschenken.

Ist man erst einmal im Fluss, spielt sich Rajas zügig. Die wichtigste Entscheidung ist immer wieder: Generiere ich lieber Geld oder Siegpunkte? Letztlich braucht man durch die gegenläufigen Leisten von beidem am besten so viel wie möglich!

Die Autoren, Inka und Markus Brand, haben in der Anleitung und beim Spielmaterial aber noch einige zusätzliche Schmankerl auf Lager. Neben einer optionalen Regel, die erfahrene Spieler gegenüber Neulingen ganz leicht schlechter stellen soll, gibt es aber auch noch einige echte Varianten, bei der man zwar nur 8 anstatt der sonst üblichen 10 Würfel lagern kann, aber im Gegenzug auch den sechsten Arbeiter erspielen darf.  Noch wichtiger an dieser Variante ist allerdings, dass Spieler mit weniger Arbeitern regelmäßig Entschädigungen erhalten. So sinkt die Gefahr, dass das Spiel auf ein reines Steigern der Arbeiterzahl reduziert wird. Hierzu kommen zusätzliche Belohnungsplättchen ins Spiel, mit denen man die Belohnungen für das Wegenetz überbauen bzw. verbessern kann.

Wem das immer noch nicht reicht, der findet als weiteres Spielmaterial Plättchen, die man zufällig über die bestehenden Flussbelohnungen legen kann und sorgt so für mehr Abwechslung im Spiel.

Fazit

Rajas of the Ganges kann trotz beachtlicher Spieltiefe zügig gespielt werden. Die auf der Schachtel angegebene Mindestspieldauer von 45 Minuten ist realistisch und die maximalen 75 Minuten sind eher mit Neulingen nötig. Die unterschiedlichen Mechanismen erlauben verschiedenste Strategien, die man aber aufgrund der Konkurrenz oder der Würfel öfters anpassen muss. Die Würfel sind zwar stets präsent, aber nie allzu dominant. Alle Würfelzahlen ungefähr gleichwertig und im Notfall kann man Würfel auch auf die gegenüberliegende Seite „flippen“ oder gegen zwei neuzuwerfende Würfel anderer Farbe eintauschen. Zwar neigt mancher dazu, stets über die Würfel zu schimpfen, aber letztlich sind sie hier eher wegweisend denn sieg- oder niederlagenbringend.

Durch die zusätzlichen Spielmaterialien und Varianten wird Rajas of the Ganges richtig rund und macht auch nach etlichen Partien noch Spaß.

Qualifikation zur Brettspiel-DM 2018 am 26.11.2017 („Online – RegVor“)

Hallo zusammen,

wie jedes Jahr gibt es die Möglichkeit, sich vor der regionalen Vorausscheidung (RegVor) online in der BrettspielWelt für das Finale, dass in Herne zum Herner Spielewahnsinn ausgetragen wird, zu qualifizieren.

Die Anzahl der vergebenen Startplätze hängt von der Anzahl der teilnehmenden Teams ab.

 

Das Turnier bietet eine zusätzliche Chance zur Qualifikation und ist unabhängig von der RegVor. Man darf also auch im Fall der Nichtqualifikation an der RegVor 2018 teilnehmen.

Es wird nach altbekanntem Modus gespielt (4 Runden an 4er Tischen / Punkte: 5-3-2-1).

Folgende Spiele werden gespielt:

1. Runde: Puerto Rico (Alea)
2. Runde: Nochmal! (Schmidt Spiele)
3. Runde: StoneAge (Hans im Glück)
4. Runde: Ohne Furcht und Adel (Hans im Glück)

Turnierbeginn: Sonntag, 26. November 2017 15:00 Uhr

Anwesenheit: spätestens 14:45 Uhr im /channel DM-Quali

Die Anmeldung erfolgt über die Homepage zur internationalen Meisterschaft: > HIER <

Du bist noch auf der Suche nach einem Team (oder Teammitglied)? Kein Problem!
Schau doch mal hier vorbei: Wer sucht noch ein Team zur DM-Quali?

Ich wünsche allen teilnehmenden Teams viel Spaß und viel Erfolg!

Ganz viel Erfolg und bis dahin
Dein BSW-Team

Wichtige Hinweise:
Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten muss jeder Spieler jedes der 4 Spiele mindestens zweimal in der BrettspielWelt gespielt haben.
Es wird ausschließlich im Client gespielt. Die mobile BSW ist für Turnierzwecke noch weiter in Bearbeitung. Dennoch hab ich dort eine Gruppe zum gemeinsamen Austausch von Informationen und zum Plaudern angelegt. (einfach dort „Mitmachen“)

Weitere Information:

Im Fall der Qualifikation müssen mindestens 2 der 4 Teammitglieder am Finale der der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft teilnehmen, andernfalls verfällt der Startplatz.

Spieletester und Messe Spiel’17

Hallo zusammen,

heute hätte ich mal zwei Anliegen, und dabei die Hoffnung viel Unterstützung von Euch zu bekommen. Wenn Du Dich jetzt fragst wie Du helfen könntest, dann würde ich Dich festhalten und sagen: „Spielerisch!“

Ich bräuchte dringend Spieletester für das neue Spiel: Rhodes

Und zum anderen würde ich mich auch über Helfer auf der Messe unglaublich freuen.

Aber vielleicht eins nach dem anderen:

Rhodes, das Spiel von „The Game Master“ ist auf dem Testserver zum testen freigegeben, und soweit hoffentlich nahezu „Bugfrei“. Es würde mich auch riesig freuen wenn ihr den Feedback, Bugreports und auch den Lob zu dem Spiel in der Gruppe: Rhodes mit mir und den anderen Testern teilen würdet.

Die Messe in Essen steht an, und da suchen wir händeringend begeisterte und engagierte Helfer, die uns vielleicht die eine oder andere Stunde am Stand unterstützen könnten, oder freundlich mit den haufenweise vorbeischlendernden Spielern quatschen, und ihnen einen Flyer vertrauensvoll in die Hand drücken. Meldet Euch doch bitte zahlreich hier in der Spiel’17 Gruppe  oder auch gerne bei mir per eMail. (alex@brettspielwelt.de)

Also ich würde mich sehr über rege Rückmeldung in jeder Art freuen.

So long und bis baaaald

alex

Spielerezension: Mit Frogriders Solitair spielen

Die knallbunte Froschparade

Frogriders stammt aus dem Hause Eggert-Spiele und ist mit knallbunter Grafik, niedlichem Thema und nur geringer Komplexität ganz offensichtlich als Familienspiel positioniert. Ebenso offensichtlich ist die Abstammung vom klassischen Solitair-Spiel, bei dem man alleine ein kreuzförmiges Brett möglichst weit leert, indem man mit einem Stein einen Nachbarstein überspringt und den übersprungenen Stein entfernt.

Aber bis auf die Hüpfmechanik ist vom Klassiker nicht viel übrig geblieben. Die wichtigste Ergänzung ist natürlich die Mehrspielertauglichkeit. So können nun zwischen 2-4 Spieler die Frösche hüpfen lassen. Zudem versucht man nun nicht mehr das Spielfeld zu leeren sondern jeder Spieler hüpft nur deshalb, um die eigene Punktzahl zu maximieren und schließlich mit der höchsten Punktzahl zu gewinnen.

Auf dem Spielfeld tummeln sich Frösche in vier verschiedenen Farben: Blau, rot, gelb und braun. Jeder vom Spieler überhüpfte – und damit eingesammelte – Frosch verspricht dem Spieler einen anderen Vorteil. Drei der Farben gewähren diesen Vorteil erst, wenn man nach seiner Hüpfaktion einen seiner Frösche abgibt.

  • Brauner Frosch: Dieser verbleibt im Besitz des Spielers und bringt am Spielende einfach einen Siegpunkt.
  • Roter Frosch: Gibt man diesen ab, darf man erneut mit einem beliebigen Frosch hüpfen und einen anderen Frosch ergattern.
  • Blauer Frosch: Durch Abgabe eines blauen Froschs kann man sich eine der ausliegenden Prestigekarten sichern. Diese gewähren Vorteile in Form von Siegpunkten oder Spezialfähigkeiten.
  • Gelber Frosch: Schickt man einen gelben Frosch in die Wüste, darf man einen anderen zuvor von einem Spieler entsorgten Frosch in seinen Vorrat nehmen.

    Frösche und was sie so tun können

Um die bisher eher taktischen Elemente um ein strategisches Element zu erweitern, wurden zusätzlich noch Auftragskarten hinzugefügt. Zwei zufällige Auftragskarten liegen offen aus und können von jedem Spieler erfüllt werden. Zwei weiter Auftragskarten erhält jeder Spieler verdeckt auf die Hand und sucht sich eine davon aus. Die andere wirft er ab.

Aus der Kombination der zwei offenen und der eigenen Auftragskarte ergibt sich womöglich eine Marschrichtung (oder eher Hüpfrichtung) in Form einer Strategie. Die meisten Auftragskarten belohnen das Sammeln bestimmter Froschfarben. So muss der Spieler bei jedem Zug überlegen, ob er einen Frosch behält, um ihn für eine Auftragskarte zu verwenden oder den Frosch ausgibt, um dessen Vorteil zu erhalten.

Insbesondere bei blauen Fröschen fällt diese Entscheidung besonders schwer, weil etliche der Prestigekarten immense Vorteile bringen. Es gibt gleich eine ganze Reihe unterschiedlicher Prestigekarten. Einige bringen recht viele Punkte, andere erlauben flexibleres Hüpfen bzw. Einsammeln der Frösche und noch andere geben einem virtuelle Zusatzfrösche, die in der Wertung von Vorteil sind.

Die überproportional hohe Stärke der Prestigekarten führt häufig dazu, dass sich die Spieler zu Beginn auf die Prestigekarten stürzen und die anderen Froscharten erst einmal vernachlässigt werden. Das ist aber kein ehernes Gesetz, weil die Konstellation der Auftragskarten gelegentlich dann eben doch eine andere Route vorgibt.

Das lustige Fröschesammeln endet, sobald ein Spieler an der Reihe ist und keinen Zug mehr machen kann. Dies führt dazu, dass es von Vorteil ist, Startspieler zu sein, weil man häufig einen Zug mehr machen kann, als zum Beispiel der letzte Spieler.

Eine weitere Unausgewogenheit ergibt sich aus der teils sehr stark abweichenden Qualität der persönlichen Auftragskarten. Erhält man selbst zwei schwache Karten, ist man entweder den offenen Auftragskarten oder den Prestigekarten verpflichtet und verliert an Flexibilität.

Bei einem Familienspiel sind solche Unausgewogenheiten zu verschmerzen, schließlich sollen ja auch die jüngeren Sprösslinge eine Siegchance haben. Im Turnier hingegen ist dies eher problematisch.

Nichtsdestotrotz verspricht Frogriders kurzweiligen Spaß ohne lange Wartezeiten. Der Einstieg fällt leicht und trotzdem lässt sich taktisch und strategisch einiges machen.

Noch Mal! Neue Blöcke!

Schmidt Spiele freut sich verkünden zu dürfen, dass es demnächst 3 neue Blöcke für das lustige Familienspiel Noch mal! geben wird. In Pink, Blau und Grün bringen die Zusatzblöcke neue spannende Herausforderungen für das süchtig machende Spiel.

So einfach und knapp klingt die Meldung von Schmidt Spiele zu den neuen Zusatzblöcken von Noch Mal, auf die wir schon so lang warten. Aber der Weg zu den neuen Aufgaben war gar nicht so einfach wie man sich das vorstellen mag. Viele Vorschläge mussten getestet werden, kein Feld durfte einseitig sein, oder gar eingefahrene „Wege“ erlauben.

Jetzt gibt es 3 neue Spielfelder in 3 peppigen Farben die das Schwarz ergänzen. Die Farben gefallen mir, machen das Spielen Noch Mal! frischer und obwohl man denken könnte, egal wie das Feld aussieht, das Spiel ist gut, bringt es einem genau die richtige Abwechslung zum guten alten (chaotischen?) „schwarzen Block“ 😉

Auf der Facebook-Seite von Schmidt Spiele könnt ihr auch rausfinden wo man sie schon jetzt kaufen kann, wenn ihr schon heiß darauf seid.

In der BrettspielWelt kann man nun mit einer Option zwischen den verschiedenen Blöcke wechseln, oder man lässt sich zufällig einen der 4 möglichen Blöcke auswählen.

Mobil auf Deinem Tablet oder Handy, oder aber auch in Deinem Browser kannst Du laufenden Noch Mal! – Spielen zusehen und selbstverständlich auch selber spielen:

http://m.brettspielwelt.de/#requestPage:list:HeadSpiel,sid:131

Ganz viel Spaß wünschen wir Euch mit dem wirklich schönen und süchtig machenden Spiel.

P.S. Austauschen über dieses Spiel kannst Du Dich auch in der Gruppe „Friends-of-NochMal“